Rummenigge wettert gegen Matthäus

Nun hat Karl-Heinz Rummenigge, der Boss des FC Bayern, noch einmal richtig ausgeholt und die Kritiker von 40-Millionen-Mann Javi Martinez einen Kopf kürzer gemacht. In der aktuellen Stadionzeitschrift zum kommenden Heimspiel gegen Mainz 05 äußert sich Rummenigge im Vorwort.

„Martinez wird alle Erwartungen der so genannten Experten erfüllen. Denn da war in den letzten Wochen für jeden Geschmack etwas dabei: Zu teuer, nicht zu teuer, zu defensiv, nicht zu defensiv, zu groß, zu klein, zu rund, zu eckig, zu spanisch, nicht zu spanisch, macht Sinn, macht keinen Sinn. Frei nach Karl Valentin: ‚Es ist alles gesagt, nur nicht von allen.‘ Gut, dass es früher keine Experten gab“, so der FCB-Chef.

Vor allem die selbsternannten Bayern-Experten scheinen ihm ein Dorn im Auge zu sein: Grundvoraussetzung für so einen Job ist ja: Man muss einmal im Leben beim FC Bayern gespielt haben, dann ist man qualifiziert als Experte. Dortmund reicht nicht. Manchmal habe ich das Gefühl: Viele Fußballer unterschreiben sofort mit ihrem Wechsel zum FC Bayern einen Vertrag als Experte.“   Vor allem haben es ihm Thomas Berthold und Lothar Mattäus angetan. Zuerst soll Martinez zu teuer sein, danach war er wieder „Gold wert“. Der bekannte Sprachenexperte argumentierte mit dem Umzug eines Spaniers in eine fremde Liga mit einer fremden Sprache. Und Rummenigge hatte noch lange nicht genug, erst einmal in Fahrt kamen immer mehr provozierende Sätze aus ihm heraus. „Was mir dabei noch fehlt, sind Experten zum Thema Experten: Wie beurteilt Berthold den Transfer von Matthäus zu Sky? Glaubt Olaf Thon, dass Helmer mit seiner spitzfindigen Art optimal zu Sport1 passt? Mich würde auch interessieren, was das Fanorakel von Thesen Oliver Kahns hält.“   Allgemein sollten die Kritiker von Martinez langsam verstummen. Der Mittelfeldspieler hat im Trikot des FCB kaum gespielt, also sollte man ihm die Chance geben zu beweisen, warum er dem FC Bayern stattliche 40 Millionen Euro wert war. Allgemein wird im deutschen Fußball mit dem Thema Kritik viel zu ängstlich umgegangen. Ein Mehmet Scholl wird ständig kritisiert, weil er zum Beispiel offensichtliche Schwächen der Nationalmannschaft ohne es schön zu reden anspricht.