Stunk beim FC Bayern: Gomez schießt Giftpfeile in Richtung Heynckes

Die Niederlage zum Rückrundenauftakt gegen Borussia Mönchengladbach (1:3) hat offenbar Spuren in der Psyche des FC Bayern München hinterlassen. Stürmer Mario Gomez hat den Schuldigen ausgemacht: Die Taktik von Trainer Jupp Heynckes. Es sei kein Zufall, dass man gegen Hannover, Mainz, Dortmund und Gladbach nicht mehr ins Spiel zurückgefunden habe, erläutert der Führende der Torjäger-Liste. Die eigene Taktik sei zu starr und viel zu sehr auf Ballbesitz ausgerichtet. Ziehe sich der Gegner nach Führung weit in die eigene Hälfte zurück, fehle es an Mitteln, um den Defensivverband zu knacken.

Diese Aussagen sind aus zwei Gründen beachtlich. Zum einen äußern sich Bayern-Spieler nur äußerst selten über die eigene Spielweise negativ, weil dies immer einer direkten Kritik am Trainer gleichkommt, zum anderen hörte man fast die gleiche Kritik schon einmal. Vor nicht einmal zehn Monaten klagten die Stars des Rekordmeisters letztmals, ihr Spiel sei zu sehr auf Ballbesitz ausgerichtet. Wenn der Gegner tief stehe, könne man ihm damit aber nicht mehr schaden. Trainer war damals noch Louis van Gaal, der kurze Zeit später sein Büro an der Säbener Straße räumen musste. Jupp Heynckes war eigentlich mit dem festen Ziel angetreten, den Münchnern eine neue Spielphilosophie zu verpassen.

Gomez richtet nach seiner Kritik an seinem Übungsleiter den Blick nach vorne. Der Titelkampf sei wieder spannend, ist der Stürmer überzeugt. Dabei hat er aber weder Borussia Mönchengladbach noch den punktgleichen FC Schalke 04 auf der Rechnung. Er halte vor allem Borussia Dortmund für gefährlich, schildert Gomez. Die hätten auf jeden Fall ein größeres Potenzial als die Gladbacher, ist der Nationalspieler überzeugt.