Hamburger SV: Rudnevs wählt die Tribüne

Eigentlich gehörte Artjoms Rudnevs zu den Spielern, die den Hamburger SV längst hätten verlassen sollen. Als dritter Mittelstürmer hat er sportlich so gut wie keine Perspektive. Eine echte Liebesbeziehung zwischen dem 27-Jährigen und dem Verein gab es zudem ebenfalls so gut wie nie. Da schien es eigentlich hervorragend passend, dass der Spieler ein Angebot von PAOK Saloniki hatte. Bei den Griechen führt Frank Arnesen das Kommando, der Rudnevs einstmals zum HSV holte. Die Hamburger stellten den Stürmer vor die Wahl: Nach Griechenland wechseln oder ein Jahr an der Elbe auf der Tribüne sitzen, bis der Vertrag endet. Das hätten sie wohl besser nicht getan.

Rudnevs bleibt in Hamburg
Der Spieler entschied sich dafür, die Wechselverhandlungen platzen zu lassen. Stattdessen wird er in Hamburg bleiben. Dies hat er laut „Bild“ den Verantwortlichen der Hanseaten bereits mitgeteilt. Vermutlich dürfte sein Gehalt eine Rolle spielen: In Hamburg verdient er laut Quelle zwei Millionen Euro pro Saison. Auf einen entsprechenden Wert dürfte er in Griechenland kaum kommen.

Warten auf attraktivere Angebote?
Eine weitere Überlegung, die vermutlich nicht sehr weit hergeholt ist, dreht sich darum, dass die Angebot für Rudnevs im kommenden Sommer insgesamt attraktiver werden dürften, weil er dann ablösefrei wechseln kann. Möglich scheint dann beispielsweise auch ein Verbleib in der Bundesliga zu sein.

Für den HSV setzt sich damit ein hässliches Muster dieses Sommers fort: Man wird an der Elbe die Spieler, die den Verein eigentlich längst hätten verlassen sollen, einfach nicht los – oder nur gegen Abfindungen wie im Falle von Beister, der nur wenige Stunden später bei Mainz 05 einen neuen Vertrag unterschrieb. Diese Schwierigkeiten sind ein beeindruckender Beweis dafür, wie groß die Fehler waren, die in der Vergangenheit an der Elbe gemacht worden sind.