Der FC Bayern München hat im Rückspiel des Viertelfinales der Champions League eine Gala-Vorstellung abgeliefert. Der bemitleidenswerte FC Porto kam mit 1:6 in München unter die Räder. Schon zur Pause hatte es 5:0 gestanden. Dabei hatte es große Zweifel an den Bayern gegeben, ob sie in diesem Jahr das Halbfinale erreichen könnten. Schließlich ging das Hinspiel vor einer Woche mit 3:1 für den FC Porto aus. Doch der FC Bayern lieferte ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie man Zweifel an der eigenen Leistungsfähigkeit eindrucksvoll auflösen kann.
Der FC Bayern und die vielen Geschichten
Es war eines der Spiele, über die man sagen kann, dass es viele Geschichten zu erzählen gab. Da wäre z.B. die um Robert Lewandowski: Wiederholt hatten alle Bayern-Verantwortlichen gesagt, dass der polnische Angreifer noch sehr wichtig werden würde: Lewandowski schoss zwei Tore und unterstrich damit, dass er genau das ist: Wichtig für den FC Bayern. Dann wäre da auch noch die Geschichte über Thiago: Dieser spielte für mehr als ein Jahr keinen Fußball und steht erst seit kurzem wieder auf dem Platz. Trotzdem war der Spanier der beste Mann auf dem Feld und schoss mit dem 1:0 zudem einen extrem wichtigen Treffer.
Und dann wäre da auch noch die Geschichte um Pep Guardiola und die Kopfbälle: Der spanische Coach liebt bekanntlich das gepflegte Kurzpassspiel – und verabscheut angeblich lange Bälle, Flanken und Kopfbälle. Von letzterem war gegen Porto nichts zu sehen: Bayern spielte wie zuletzt unter Jupp Heynckes. Insbesondere Thomas Müller blühte richtig gehend auf und konnte ein Tor selbst erzielen sowie zwei Treffer auflegen. Auch die weiteren Torschützen Xabi Alonso und Jerome Boateng wirkten an diesem Dienstag-Abend wie befreit.
Bayern, Guardiola und das Halbfinale
Der FC Bayern München steht seit 2012 zum vierten Mal in Serie im Halbfinale. Seit 2010 gab es fünf Teilnahmen an der Runde der letzten Vier. Wer glaubt, dass dies beeindruckend ist, sollte sich allerdings die Statistik von Pep Guardiola vor Augen führen: Der Bayern-Coach ist als Cheftrainer noch nie vor dem Semifinale gescheitert.