VfB Stuttgart: Weinzierl soll es machen – Präsident Dietrich überrascht

Der VfB Stuttgart möchte bis zum Ende der laufenden Woche einen Nachfolger für den am Sonntag entlassenen Tayfun Korkut präsentieren. Favorit auf den Trainer-Posten bei den Schwaben ist Markus Weinzierl. Diesbezüglich stimmen alle großen Medien inzwischen überein. Die „Bild“ hatte zuletzt eigentlich auch noch den Namen Roger Schmidts angeboten. Doch der arbeitet in China bei Beijing Guoan derzeit so erfolgreich, dass sein Berater erklärte, er könne sich nicht vorstellen, dass der Ex-Leverkusener die Mannschaft jetzt verlasse.

Weinzierl steht nicht mehr beim FC Schalke 04 unter Vertrag
Weinzierl hätte nach 15-monatiger Abstinenz hingegen durchaus Interesse daran, als Trainer in die Bundesliga zurückzukehren. Vor einer Anstellung beim VfB wäre allerdings noch Vorgang aus diesem Frühjahr aufzuarbeiten. Damals klopften die Schwaben schon einmal beim 43-Jährigen an, doch der sagte ab. Stuttgart drängte damals schneller auf eine Einigung als sie Weinzierl bieten konnte. Dieser stand noch beim FC Schalke 04 unter Vertrag. Das Arbeitspapier hätte aufgelöst werden müssen. Der Ex-Coach wollte dafür eine Entschädigung von Königsblau sehen, wäre sein Gehalt beim VfB doch deutlich geringer gewesen.

Dieses Problem ist inzwischen aus der Welt: Vor einigen Wochen wurde Weinzierls Vertrag mit den Knappen aufgelöst. Die Stuttgarter beteuern zudem, dass es keine verletzten Gefühle wegen der Absage von vor acht Monaten gebe. Einer Anstellung Weinzierls steht so eigentlich nichts im Weg.

Dietrichs skurrile Aussagen über den Trainer-Job
Die Frage ist, ob Weinzierl wirklich Lust auf die Aufgabe verspürt. VfB-Präsident Wolfgang Dietrich hat den Job bei den Schwaben mit einigen skurrilen Aussagen nicht unbedingt schmackhaft gemacht. Darauf angesprochen, dass es beim VfB seit 2007 satte 14 Trainer gegeben hat, erklärte der 70-Jährige, dass der Posten als Coach „ein Schleudersitz in sich selbst“ sei. Unsicherheit sei „da eingepreist.“ Dies gelte nicht nur für den VfB, sondern generell. Man wünsche sich „das natürlich nicht.“ Aber man müsse sich damit abfinden. Die Trainer wüssten, worauf sie sich einließen. Sie würden gut bezahlt.

Diese Sätze von einem potenziellen neuen Chef schaffen nicht unbedingt Vertrauen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Dietrich es war, der die Entlassung Korkuts gegen den Widerstand des Vorstands durchgesetzt hat.