KFC Uerdingen: Effenbergs turbulenter Einstieg

Stefan Effenberg ist wieder aktiv im Profi-Fußball tätig. Seit seiner Entlassung als Trainer des SC Paderborns im März 2016 arbeitete der „Tiger“ nur als TV-Experte sowie als Spielerberater. Jetzt hat der 51-Jährige jedoch als Manager beim KFC Uerdingen unterschrieben. Er soll den als „Chaos-Klub“ verschrienen Verein in die Erfolgsspur zurückführen. Ob ausgerechnet Effenberg dafür die richtige Personalie ist, muss die Zukunft zeigen. Schließlich ist der Tiger selbst eine Person, die gewöhnlich für Drama steht. Und beide Seiten haben schon in den ersten 48 Stunden nach Bekanntgabe der Verpflichtung einen Vorgeschmack bekommen, was auf sie zukommt.

Ist Effenberg eigentlich noch Spielerberater?

Bis zu seiner Unterschrift in Uerdingen war Effenberg noch als Spielerberater auf der Homepage der Agentur „Acorado Sports“ zu sehen. Niemand darf jedoch zugleich Berater und Manager sein. Die Homepage wurde deshalb vom Netz genommen. Auf dem Instagram-Kanal der Beratungsfirma ist Effenberg jedoch weiter als Agent gelistet.

Auf Nachfrage der „Bild“ erklärte Agentur-Boss Michael Hoffmann, dass Effenberg vor „vier, fünf Monaten“ ausgestiegen sei. Dies könne man auch im Handelsregister nachlesen. Die Homepage werde überarbeitet. Spontan stellen sich drei Fragen: 1. Was ist mit dem Instagram-Auftritt? 2. Weshalb ist Effenbergs Name nicht seit Monaten von der Homepage und bei Instagram verschwunden? 3. Wieso kann der Chef der Agentur nicht genau benennen, wann sein berühmtester Gesellschafter gegangen ist?

Darf Effenberg einen neuen Trainer suchen?

Uerdingen muss sich also mit der Frage auseinandersetzen, ob Effenberg überhaupt Manager sein darf. Der „Tiger“ hat sich mit dem Problem zu beschäftigen, dass er vielleicht zahnlos ist. Uerdingen benötigt einen neuen Trainer. Stefan Reisinger ist nur eine Übergangslösung und darf dies aufgrund einer fehlenden Lizenz eigentlich nur für 15 Tage sein. Effenberg möchte deshalb einen neuen Coach suchen. Klub-Boss Michail Ponomarew, der schon in der Vergangenheit durch einen eigenwilligen Charakter auffiel, möchte an Reisinger festhalten – unabhängig davon, dass dies verboten ist. Eigentlich muss man über den Drittligisten nicht mehr erzählen, um zu verdeutlichen, was in Uerdingen schiefläuft.