Hinter dem FC Bayern München liegt die wohl schwärzeste Woche der Vereinsgeschichte seit Mai 2012. Das Ausscheiden in der Champions League gegen Real Madrid tat nicht nur sportlich weh. Das 0:4 im Rückspiel vor eigenem Publikum löste auch mehr als nur einen Knacks im eigenen Selbstverständnis aus. München war vor der Partie der Ansicht, das beste Team der Welt zu sein. Nach dem Spiel wirkt dieser Anspruch fast schon albern. Umso mehr freute sich man an der Säbener Straße, nur zwei Tage später wieder positive Nachrichten schreiben zu können. Holger Badstuber ist zurück.

„Super Gefühl“
Badstuber, der seit fast zwei Jahren keinen Profi-Fußball mehr spielen konnte, berichtet über „ein Super-Gefühl“, dass er gehabt hatte, als er endlich wieder am Ball gewesen sei. Der Innenverteidiger, der seinen Durchbruch als 19-Jähriger schaffte, galt lange als das größte Talent Deutschlands auf seiner Position. Doch gerade in dem Moment, als seine Karriere richtig durchzustarten schien, ereilte ihn ein unglaubliches Verletzungspech. Badstuber hatte zwei Kreuzbandrisse innerhalb kürzester Zeit. Er konnte der Mannschaft deshalb im letzten Jahr nicht dabei helfen, die erfolgreichste Saison in der Vereinsgeschichte zu bestreiten. Doch anderseits ist Badstuber noch jung. Mit gerade einmal 24 Jahren ist der Zug zu einer großen Karriere längst noch nicht abgefahren.

Badstuber will nach Berlin
Es ist dem Innenverteidiger zu gönnen, dass für ihn eine alte Fußball-Regel nicht gilt: Eigentlich brauchen Spieler ebenso lange, um wieder ihre alte Form zu erreichen, wie sie verletzt waren, heißt es. Für Badstuber wäre dies wohl ein Alptraum. Der Abwehrspieler hat sich stattdessen ein sehr viel näheres Ziel ausgesucht: Er möchte im Pokalfinale in Berlin mitwirken. Dieses findet am 17. Mai statt. Und wer weiß – vielleicht ist ja sogar der WM-Zug noch nicht abgefahren. Bundestrainer Jogi Löw hatte zumindest oft betont, dass Badstuber stets ein Thema für sein Team sei.